Wissenswerte Fakten

Unter Lichtverschmutzung versteht man künstliches (im allgemeinen äußeres) Licht, das schlecht ausgerichtet oder störend ist. Zu viel Lichtverschmutzung hat Folgen: sie schluckt das Licht der Sterne am Nachthimmel, behindert astonomische Forschungen, stört Ökosysteme und die biologische Vielfalt, hat schädliche Auswirkungen auf die Gesundheit und führt zu Energieverschwendung.

Vor etwas mehr als 100 Jahren konnte man nachts – sogar in einer Stadt – spazierengehen und den Galaxiebogen der Milchstraße am Nachthimmel erblicken. Es gehörte zum täglichen Leben, Tausende von Sternen sehen zu können – eine stetige Inspirationsquelle für Künstler wie Van Gogh oder Musikkomponisten wie Holst oder auch Schriftsteller wie Shakespeare.

VAN GOGH Vincent, Nuit étoilée sur le Rhône (Detail), Öl auf Leinwand, 1888, 72,5 × 92 cm.

Mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung lebt heutzutage in Städten und drei von vier Städtern haben noch niemals das Wunder eines makellosen, schwarzen Himmels erleben dürfen. Wie also kann man diesen die Bedeutung von etwas erklären, das sie aufgrund der Lichtverschmutzung doch nie kennengelernt haben? Wie kann man ihnen bewusst machen, dass die Lichtverschmutzung in vielfacher Hinsicht besorgniserregend ist: in punkto Sicherheit, Energiererparnis, Kosten, Gesundheit und Wirkungen auf die Fauna und Flora ebenso wie auf unsere Möglichkeiten, Sterne beobachten zu können? Und wie kann man sie schließlich davon überzeugen, dass es die Mühe lohnt, Maßnahmen zu ergreifen, seien sie auch noch so gering, um dabei zu helfen, dieses Problem zu lösen?

Die Wirkungen der Lichtverschmutzung

Da durch sie Ökosysteme gestört werden, stellt die Lichtverschmutzung eine ernsthafte Bedrohung insbesondere für die nächtliche Fauna dar, denn sie hat negative Folgen für die Physiologie von Pflanzen und Tieren. Sie kann Wanderwege von Tieren stören, deren Wettbewerbsverhalten verändern, die Jäger-Beute-Beziehungen negativ beinflussen und physiologische Schäden hervorufen. Der Lebensrhythmus wird über den Wechsel zwischen natürlichem Tageslicht und Dunkelheit geregelt; wird dieser Rhythmus gestört, hat dies also Auswirkungen auf die ökologische Dynamik.

Was die schädlichen Wirkungen auf die Gesundheit betrifft, so hängen zahlreiche Arten von natürlichen Körperzyklen ab, die man Tag-Nacht-Verhältnis nennt, sowie von der Melaninproduktion, die durch Licht und Dunkelheit (also beispielsweise den Tag und die Nacht) geregelt werden. Die Auswirkungen auf die Gesundheit rühren allerdings nicht nur von einer zu starken Beleuchtung oder exzessiven Lichtexposition über die Jahre her, sondern sind auch auf eine schlechte Zusammensetzung des Lichtspektrums zurückzuführen (wie es z.B. bei gewissen Lichtfarben der Fall ist). 

QuelleIn punkto Energieverschwendung ist Beleuchtung für mindestens ein Viertel des gesamten Stromverbrauchs weltweit verantwortlich. Exzessive Beleuchtung kann daher eine große Energieverschwendung bewirken – v.a. dann, wenn sie nach oben in den Nachthimmel gelenkt wird. Und Energieverschwendung bedeutet ebenfalls eine Verschwendung im Sinne von Kosten und CO2-Bilanz.

Die gute Nachricht ist, dass Lichtverschmutzung ziemlich einfach vermindert werden kann, indem Lampen ordungsgemäß abgedeckt werden, indem Licht nur dann benutzt wird, wenn es unerlässlich ist und wenn Glühbirnen mit geringem Energieverbrauch oder aber Lampen mit einer Leistungspektralverteilung benutzt werden, die dazu geeignet sind die uns gestellte Aufgabe zu lösen.

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